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2. Klausurtagung Radiokunst (in Zusammenarbeit mit dem OE1 Kunstradio)
30.+31.07.2004 Speicher Katharinenberg
Resonance FM London
radioriff/ausland Berlin
ORF Kunstradio Wien
Umatic Utrecht
Tamas Szakal Budapest
Horst Konietzny München
Sasker Scheerder Rotterdam
Honor Harger + Adam Hyde Riga
Reboot FM Berlin
98eins Greifswald
Olaf Matthes Greifswald
neuroTransmitter USA
Ping FM Weimar



Kunstradio Wien (A)
Das 1987 als wöchentliche Radiokunstsendung beim Kulturkanal des ORF, Österreich 1 gegründete Kunstradio versteht sich als point of access für KünstlerInnen zum Kontext des öffentlich-rechtlichen Radios. Seit den frühen 90er Jahren nutzten KünstlerInnen diese Möglichkeit, um vernetzt innovative Projekte zu produzieren, deren Modell u.a. die Telekommunikationsprojekte von Ende der 70er/ Anfang der 80er Jahre waren. Aus dieser Geschichte erklärt sich auch die im öffentlich-rechtlichen Bereich sehr seltene und anhaltende Affinität des Kunstradios zu einer kritisch-subversiven Radiokunst und/oder alternativen Radioszenen und -Sektoren. 1995 wurde Kunstradio on line als ein eigenständiger von KünstlerInnen gestalteter und bespielter Raum begründet, der sowohl Schauplatz von international vernetzten Projekten war und ist wie auch als Ankündigungs- und Dokumentationsmedium für Projekte des Kunstradios dient. Im Laufe der Jahre ist Kunstradio on line zu einem in seiner Art einzigartigen Archiv und Dokument der internationalen Radiokunst geworden.
http://kunstradio.at
Elisabeth Zimmermann
, lebt in Wien. Sie studierte Medien- und Kulturmanagement am ICCM in Salzburg. Seit 1991 beim Ö1 Kunstradio, seit Herbst 1998 Producerin der Sendereihe.
Heidi Grundmann, ebt in Wien. Als Radio-Journalistin, Kunstkritikerin und Kuratorin spezialisierte sie sich auf zeitgenössische bildende Kunst, Kunst im öffentlichen Raum, Kunst und Technologie sowie Medienkunst. 1987 begründete sie Kunstradio-Radiokunst, einen wöchentlichen on air- Schauplatz für Radiokunst auf Österreich1.

Resonance FM London

Resonance 104.4 fm ist Londons erste Kunstradiostation, unterstützt vom London Musicians’ Collective. Seit dem 1. Mai 2002 sendet die Station rund um die Uhr. Ihr Auftrag? Eine radikale Alternative zu den universellen Formeln des Mainstream-Radios zu bieten. Resonance 104.4 fm sendet Programme, die von Musikern, Künstlern und Kritikern gemacht werden, die die Vielschichtigkeit der Londoner Kunstszene repräsentieren, mit regelmäßigen wöchentlichen Beiträgen von fast 200 Künstlern, Theoretikern und Aktivisten. Resonance 104.4 fm bringt experimentellen Sound, neue Musik, Radiokunst und Interaktion in den Äther der Hauptstadt. Resonance104.4fm sendet aus dem Herzen Londons und streamt gleichzeitig über das Netz unter www.resonancefm.com. Stellt euch eine Radiostation wie keine andere vor. Eine Radiostation, die all jene Kunstwerke öffentlich macht, die keinen Platz in traditionellen Sendungen haben. Eine Radiostation, die ein Archiv für das Neue, Unentdeckte, das Vergessene, das Unmögliche ist. Eine unsichtbare Galerie, ein virtuelles Kunstzentrum, dessen Standort lokal, global und zeitlos zugleich ist. Und das allein ist ein Kunstwerk. Stellt euch eine Radiostation vor, die schnell auf neue Initiativen reagiert und Zeit hat zu reflektieren. Ein Labor zum Experimentieren, das dank seiner Einzigartigkeit ein neues Publikum von Hörern und Machern schafft.
http://www.resonancefm.com/

radioriff / ausland Berlin
Das ausland ist ein Raum für aktuelle Musik, Peroformance, Film und Theorie. Das radioriff im ausland war ein Radio-Experiment (11.12. – 18.12.03 / 18 Std. täglich), das vor Ort im Veranstaltungsraum in der Lychener Str. 60, terrestrisch auf der Berliner Radiofrequenz 104,1 Mhz und im Internet unter www.radioriff.de zu verfolgen war. In dieser Parallelität der Räume lag die künstlerische (und organisatorische) Herausforderung. Das radioriff war eine Kollaboration von in- und ausländischen RadiomacherInnen zur Unterstützung der Kampagne für ein freies Radio in Berlin. Die Formate der Sendungen waren sehr unterschiedlich und beinhalteten klassischere Radioformate wie z.B. Hörspiele, Interviews/Diskussionen, Live-Übertragung von Konzerten und ungewöhnlichere Formate wie Performances, Radio-Parties, Workshops und nackten Trägern. Die Organisationsstruktur des radioriffs spiegelte die des auslands wieder: Programmgestaltung und ökonomische Fragen wurden ausdauernd im Kollektiv diskutiert, gleichzeitig war jede der 6 OrganisatorInnen verantwortlich für eine Gruppe von KünstlerInnen, die sie frei nach Interesse und Geschmack zusammenstellte.
http://www.ausland-berlin.de

Umatic Utrecht (NL)
Umatic ist ein Medialab, das 2003 von 5 Medienkünstlern gegründet wurde, die in verschiedenen Bereichen der Netz-, Video und Klangkunst arbeiten. Umatic versteht sich als Plattform für audiovisuelle Künste, die Workshops, Präsentationen und initiierende Kooperationen organisiert.
http://www.umatic.nl


Horst Konietzny (D)
Horst Konietzny, Regisseur und Dramaturg lebt in München. Inszenierungen in den Grenzbereichen von Musik, bildender Kunst und Theater. Realisation von Kunstprojekten im öffentlichen Raum, Arbeiten zum Thema kultureller Stadtentwicklung und des internationalen Kulturaustausches. Beschäftigung mit den performativen Aspekten der „neuen Technologien“ und der Entwicklung von Formen interaktiver Dramaturgie.
http://www.theatermaschine.net
http://www.reframes.com/

Sasker Scheerder Rotterdam (NL)
Amsterdamer Medienkünstler, der vor allem mit Sound in zeitbasierten Konfigurationen arbeitet. In den letzten Jahren hat er ein starkes Interesse an der strategischen Nutzung von Mini-FM in Performances entwickelt. Seine bekanntesten Projekte ist in diesem Gebiet sind die so genannten "Audio Drive-Ins".

Broadcasting the Music of the Spheres Riga /Honor Harger + Adam Hyde Riga (LET)
Der Renaissance-Astronom Johannes Kepler entwickelte seine Theorie der "Musik der Sphären" 1619 als Beschreibung der wissenschaftlichen Prinzipien, die das Universum beherrschen. Gestützt auf die Theorie der Avantgarde Musik untersucht der Vortrag die semantische Resonanz dieser Idee, bezogen auf das zeitgenössische Radiokunstprojekt Radio Astronomy.
Radio Astronomy ist ein konzeptionelles Kunstprojekt, das die angebliche Stille des Weltraums hörbar macht, indem Livesounds, die von Radioteleskopen aufgefangen wurden, gesendet wurden.

Das Projekt wurde von der Künstlergruppe r a d i o q u a l i a initiiert und ist eine Kollaboration mit Astronomen, Radio- und Fernsehsendern, astronomischen Instituten wie NASAs Radio Jove Netzwerk in den USA, dem Windward Community College Radio Observatory in Hawaii, USA, und dem Ventspils International Radio Astronomy Centre in Lettland.
Radio Astronomie ermöglicht den Zuhörern, verschiedene celestesche Frequenzen einzustellen, Planeten, Sterne und das konstante Zischen des kosmischen Geräusches zu hören. Das Projekt macht die akustischen Eigenheiten von Objekten in unserer Galaxie deutlich und während des Prozesses diese Phänomene vielleicht fühlbarer und verständlicher. Das Projekt ist "Radioastronomie" im wörtlichen Sinne – eine Radiostation, die sich dem Senden von Klängen aus dem Weltall verschrieben hat.
http://www.radioqualia.net

Reboot.fm – 100 Tage Radio Berlin 2004 / Bootlab (D)

reboot: ein System neu starten, das nicht mehr funktioniert
Reboot.fm ist ein unabhängiger Radiosender, der vom 1. Februar bis zum 30. April 2004 für 18 Stunden am Tag auf der Frequenz 104.1 UKW in Berlin zu empfangen war. Der Sendebetrieb wurde von mehreren Initiativen aus dem Berliner Bootlab und dessen Umgebung organisiert: Klubradio, Radio Internationale Stadt, Radiokampagne, textz.com, TwenFM und anderen. Die Sendungen selbst wurden produziert von einer Vielzahl lokaler und internationaler Radioprojekte, Gruppen und Einzelpersonen in Kooperation mit einer Reihe von Berliner Kulturveranstaltungen, Berliner Musik-Labels und Veranstaltern. Nach Juniradio und radioriff war Reboot.fm die nächste Phase eines größeren Projekts: jenen Radiosender vorstellbar zu machen und dauerhaft zu etablieren, der in Berlin so offensichtlich fehlt. Einen Sender, der Formate erlaubt, die im heutigen Formatradio nicht vorkommen, dessen Nachrichtenprogramm sich nicht auf das Verlesen von Agenturmeldungen beschränkt, dessen Musikprogramm mehr bietet als die größten Hits vergangener Dekaden, und dessen Vorstellung von Partizipation über die Veranstaltung von Gewinnspielen hinausgeht.
Reboot.fm baut dabei auf über zehn Jahre an Internet-Wissen auf und wird permanent und ganz konkret mit dem Netz verbunden sein, d.h. das Netz als ein Werkzeug für dezentrale und kollaborative Formen von Produktion und Austausch zu verwenden. Als lokales Community-Radio mit internationalem Horizont basiert Reboot.fm auf bereits existierenden Zusammenhängen, die, in Berlin und anderswo, längst im Überfluss potentielle Radio-Shows herstellen, und stellt sowohl eine Infrastruktur zur Verfügung, die diese hörbar macht, als auch einen Kontext, der ihnen die Resonanz gibt, die sie verdienen.
http://www.reboot.fm
http://bootlab.org/

98eins Greifswald (D)

radio 98eins entstand im Rahmen des Greifswald International Student Festival im Juni 2002. Zur Begleitung und Dokumentation des Festivals sendete radio 98eins zehn Tage ein 24-stündiges Programm. Bald fanden sich mehr Leute, die daran interessiert waren, eigene Sendungen zu entwerfen, sie zu produzieren oder auch technisch beim Radio mitzuarbeiten. So entwickelte sich aus dem Festivalradio ein eigenständiges Radioprojekt, das sich zunehmend strukturierte und professionalisierte. Seit dem 7. Januar 2003 gestaltet radio 98eins regelmäßig ein abwechslungsreiches und umfangreiches Programm, das im Internet unter www.98eins.de ausgestrahlt wird. Darüber hinaus strebt radio 98eins den dauerhaften Sendebetrieb via UKW-Frequenz an, spätestens ab Januar 2005 wird der Sender auf UKW-Frequenz in Greifswald zu hören sein. Radio 98eins arbeitet zusammen mit der Universität Greifswald, dem Theater Vorpommern, bietet Workshops und Radioseminare an und kooperiert mit dem Studentensender radio af aus Lund, Schweden.
http://www.98eins.de

Olaf Matthes Greifswald (D)
Seit Anfang der 1990er Experimente mit eigener Software und Hardware im Bereich algorithmische Komposition, mehrere Stücke für computergesteuerten Flügel. Ab 1996 verstärktes Interesse für das Internet und die damit verbundenen Möglichkeiten der Interaktion. Entwicklung von Streaming- und Steuerungssoftware (basierend auf Pure Data und Max/MSP) für mehrere "multilokale Events". 1999 – 2000 Studium der Computervisualistik, seit 2000 Bildende Kunst.
http://www.nullmedium.de

neuroTransmitter (USA)

Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit – Kommerzielle Medien üben ihre Macht darüber aus, was sie sichtbar und was sie unsichtbar machen. Physikalisch ist Radio ein unsichtbares Medium. Die Frequenz wird nur über die Apparatur fühlbar. In ihrer Praxis sind neuroTransmitter damit beschäftigt, die kommerzielle Distribution von Radiotechnologien und Apparaturen herauszufordern, indem sie sie als versteckt wiedergeben, getarnt als gewöhnliche Nutzobjekte. Sie nutzen diese Unsichtbarkeit, um reale Beziehungen zwischen Körpern, Historien und Macht und ihrem Effekt und Affekt auf urbane Räume zu schaffen. Die Sprache, die von den bestimmenden Medien benutzt wird, beruft sich auf Ideen wie „Community“ und „Netzwerk“ mit der Aussicht auf Privilegien für diejenigen, die dafür bezahlen können, während sie gleichzeitig mit einem falschen Bedürfnis nach „Sicherheit“ drohen, da Netzwerke schließen und Information weniger zugänglich wird. neuroTransmitter bietet eine lower tech-Alternative in Form der Frequenzperformance. Sie existieren in einem urbanen Raum, ihre Apparate versteckt vor Blicken, aber in einem Netz verwoben, das von einem Netzwerk von Hörern vervollständigt wird, eine re-imaginierte Beziehung zur Stadt, verbunden durch die unsichtbare Natur der Radiotechnologie.
http://www.neurotransmitter.fm

Ping FM Weimar (D)
n E t u r e versteht sich als architektonische und Radio-Intervention in einem Raum, der gern als „schrumpfende Stadt“ bezeichnet wird. Der Begriff „schrumpfende Stadt“ beschreibt ein internationales Phänomen von Stadträumen in Zeiten der Post-Industrialisierung und Globalisierung. Diese Situation ist von Stadt zu Stadt verschieden, allerdings lassen sich generelle gemeinsamkeiten feststellen: die allgemein sinkende demografische Entwicklung „westlicher“ kapitalistischer Gesellschaften, und die lokal hohen Arbeitslosenraten die zu flexibleren Modellen der Arbeitssuche und so zu einer Art modernem Nomadentum führt. Zu beobachten war dies in ehemaligen industriellen Ballungszentren wie beispielsweise den Städten Detroit und Manchester, in Deutschland trifft es vor allem auf das Gebiet der ehemaligen DDR zu. Laut Vorhersagen wird diese Entwicklung in ca. zehn Jahren auch den westlichen Teil Deutschland erreicht haben. Ein sichtbarer Effekt ist der dramatische Leerstand von Wohn- und Industriebauten. Eine Situation, die mit dem technischen Begriff „dark fiber“ vergleichbar ist, den schon Geert Lovink benutzte, um die heutige Situation der Internet-Kultur zu beschreiben. n E t u r e beschäftigt sich mit der Frage, an welchen Punkten sich Medien und der Bereich der Architektur verbinden und inwieweit Konzepte des Privaten und Öffentlichen neu gedacht werden müssen. n E t u r e will eine bestimmte Vorstellung von Heimat evozieren, indem der Begriff aus der Sicht der Heimat im Exil und dem Exil in der Heimat zusammengesetzt wird.
pingfm beschäftigt sich hauptsächlich mit der Produktion von Audio und Video. Seit den Anfängen 2000 arbeiten die Mitglieder mit verschiedenen Modellen im Umgang mit streaming media in vernetzten Gebieten: ihre Ästhetik, ihre globale Interaktion und ihr Potential, verschiedene Formate wie Club, Theater, Konzert, Kino, Radio, Installation, Performance usw. zu verlinken. pingfm hat Veranstaltungen, Festivals und Konferenzen organisiert und bietet außerdem eine Plattform für lose verbundene sowie Hauptmitglieder, für Kollektive und Einzelprojekte. pingfm kooperiert regelmäßig mit anderen Initiativen, ist Mitglied von DFM radio television international, und radiostudio.org, dem experimentellen Radio der Bauhaus Universität Weimar.
http://pingfm.org