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Ausstellung / Installationen
black box : white cube
nähert sich den Fragestellungen des Themas Interface mit
einer Reihe von Installationen und prozessorientierten Projekten
auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Anhand der einzelnen Arbeiten lassen sich verschiedene Teilaspekte
der Diskussion bestimmen und verdeutlichen.
So steht in etwa Edwin
van der Heides Installation
Spatial Sounds
exemplarisch für eine mögliche "Mensch-Maschine Kommunikation",
der ein gewisser Grad an maschineller Intelligenz zuerkannt
werden kann, während die Audio-Video-Jukebox des Automaten
e.V. – zweifelsfrei ein intelligentes Werkzeug –
eher den Service-Gedanken dieses Aspektes in den Vordergrund
stellt.
Eine auf Funktionalität ausgerichtete Designauffassung
bestimmt wesentlich den Trend der technischen Interface-Entwicklung
zunehmend in Richtung Bedienerfreundlichkeit, Bedürfnisbefriedigung
und Perfektion. Allerdings besteht die Gefahr, dass Glattheit
und Effizienz der Technik auf die Inhalte zurückwirken.
Kunst als Produktdesgin? Welche Konsequenzen hat eine solche
Oberflächenkultur? Ist Wahrnehmung bildschirmgesteuert?
Wie werden technische Interfaces weitergedacht?
Mit diesen Fragen setzen sich software- und bildschirmbasierte
Projekte wie akuvidos
Soundwerkzeug NebeNeiNaNder,
das sich die Unzulänglichkeit kommerzieller Software kreativ
zunutze macht, und die Experimente mit offenen Produktionsumgebungen
von ixi-Software auseinander.
Radboud Mens’/Aldje
van Meers r.e.a.l.sound
erweitert den Aspekt um eine haptische Benutzer-Komponente und
Lynn Pooks
Klanganzug macht schließlich den menschlichen Körper
selbst zum Interface und Instrument.
Kann künstlerische Intervention als Kommunikationskatalysator
funktionieren? Welche Formen der künstlerischen Aneignung
des virtuellen und realen öffentlichen Raumes gibt es?
Die Newsseite loogie.net
des Schweizers Marc Lee
oder Sasker Scheerders
Passwort FM
schlagen auf intelligente Art und Weise die Brücke zwischen
Wirklichkeit und Fiktion, wobei die Provokation einer leichten
Verunsicherung durchaus beabsichtigt ist. Eben damit spielen
auch Projekte der öffentlichen Intervention wie beispielsweise
Stefan Roigks
up&go
und Wessel Westervelds
Moped.
Das Audio Relay
von Temporary Services
ist zugleich Werkzeug und Aufruf zum öffentlichen Handeln
und bietet mit seinem zu füllenden Archiv das Angebot zur
Kollaboration.
Umatics
PANDev
und Soundscape FM
experimentieren mit Formen technisch konditionierter und kontrollierter
Kollaboration, deren Ergebnisse auf verschiedenen Kanälen
in die Öffentlichkeit transportiert werden, während
Tamas Szakals
m:a:p:a:m:p die
Besetzung des öffentlichen Raumes über mini FM thematisiert.
Das Projekt Köntakt
der Belgier boutique vizique
wird nur durch Publikumsbeteiligung und Kommunikation aktiviert
und macht die Interaktion zum funktionalen Bestandteil.
Interface
beschreibt den Transmitter, der als Überträger und
Übersetzer zwischen zwei Medien oder Subjekten dient. Mit
verschiedenen Formen der Content-Vermittlung spielen Projekte
wie Niklas Roys
Pongmechanik,
Ralf Schreibers
Living Particles
oder Franz Johns
Turing Tables als
inszenierte technische Erklärungsversuche.
Box&21
von agf
und Vladislav Delay
versucht auf sehr persönliche Weise, den Fragen-Kosmos
der Künstler zu vermitteln.
Jonah Brucker-Cohens
Alerting Infrastructure
setzt mechanische Gewalt ein, um die tatsächliche Menge
öffentlicher Aufmerksamkeit für das Festival zu veranschaulichen,
und legt damit die begrenzte Existenz der physikalischen und
sozialen Struktur offen.
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